Colorado - Neu Mexiko16.07.2013 - 06.08.2013 |
Legende: |
= Übernachtung (mit Qickinfo) |
= Parkbesichtigung (mit Qickinfo, teilweise zum Anklicken) |
Tag |
Besichtigung |
Übernachtung |
Meilen |
Denver |
Rocky Mountain NP |
79 |
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Rocky Mountain NP |
11 |
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Rocky Mountain NP |
30 |
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Rocky Mountain NP |
52 |
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Rocky Mountain NP |
26 |
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6 |
Black Canyon Gunnison |
301 |
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Wheeler Geology |
188 |
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Cedar Hill |
92 |
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Bisti Wilderness |
172 |
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Chaco Culture NHP |
84 |
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Chaco Culture NHP |
23 |
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San Jose Badlands |
142 |
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El Malpais NM |
197 |
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El Malpais NM |
97 |
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Los Alamos |
248 |
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Kasha Katuwe NM |
107 |
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Fort Union NHM |
171 |
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Taos Ski Area |
239 |
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Mount Elbert |
260 |
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Leadville |
32 |
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Roxborough |
265 |
||
22 |
Denver |
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48 |
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∑ 2864 |
16.07.2013 |
Der Flug ging mit der Iceland Air von Frankfurt über Reykjavik nach Denver/USA.
Am Flughafen FFM gab es ausgerechnet im Check-In-Bereich der IcelandAir einen
Bombenalarm. Ein auffälliger Koffer musste untersucht werden. Ich kam daher nur
über Umwege an den Abfertigungsschalter. Dass IcelandAir mittlerweile sogar für
Langstreckenflüge keine Mahlzeit mehr anbot, war für mich neu. Für ein Sandwich
verlangte die Airline 7,-€. Da war bei mir der Wille zum Boykott stärker als der
Hunger. (Auf dem Rückflug deckte ich mich entsprechend mit Essen ein.) Trotz
Verspätung in Reykjavik reichten 30 Minuten aus, mein Gepäck in das Flugzeug nach
Denver zu transportieren. Die Immigration in Denver hatte endlich eine
vorteilhafte Änderung durchgeführt. Da der ESTA-Antrag mittlerweile zu funktionieren
scheint, musste ich nur noch die Zoll-Deklaration ausfüllen.
Beim Autoverleiher durfte ich der Buchung entsprechend ein Auto mit 4-Wheel-Drive aussuchen. Auf den Jeep verzichtete ich, weil der mehr Benzin verbraucht als ein Toyota RAV4. Mit einem Schlafsack auf der Beifahrerseite hatte ich den Leihwagen zu einem Campmobil umfunktioniert. Ab Denver schaffte ich an diesem Tag die Strecke bis zur südöstlichen Ecke vom Rocky Mountain Nationalpark. Dort übernachtete ich auf dem Olive Ridge Campground. |
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Da für die Rocky
Mountains gutes Wetter angesagt war, plante ich für diesen Tag eine
Tour auf den 4345m hohen Gipfel des
Longs
Peak. Dieser ist der höchste Berg im Rocky Mountain Nationalpark. Bis
zum Startpunkt der Wanderung zum Longs Peak musste ich nicht weit fahren. Die
Wanderung begann ich um 6:15 Uhr in einer Höhe von 2916m. Über 1400 Höhenmeter
forderten alle meine Reserven. Ich hätte die Königsetappe aber besser um einen
Tag verschoben. In der Nacht schlief ich kaum, weil ich den "Toten Punkt der
Müdigkeit" im Flugzeug überwunden hatte. Dementsprechend legte ich während der
Tour viele Pausen ein - sogar bergab. Im oberen Bereich der Bergtour waren auch
zu viele Kletterstellen und Wühlarbeiten über einen schotterigen Hang. Außerdem
halte ich mich auch nicht alle Tage in einer Höhe über 3000m auf. Als ich endlich
auf dem Gipfel stand, schlug das Wetter plötzlich um. Glücklicherweise fing es
erst nach meiner Rückkehr am Basislager in 3800m Höhe an leicht zu tröpfeln. Das
Unwetter war einige Meilen weiter westlich. Nach insgesamt 24km erreichte ich
völlig groggy wieder meinen Leihwagen. Ich musste mich zunächst im Liegesitz des
Autos erholen.
Da es bereits spät am Tag war, blieb ich zur Übernachtung auf dem Parkplatz am Ausgangspunkt der Wanderung. |
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Die Nacht verlief nicht
gerade optimal. Schon ab 2:00 Uhr morgens kamen die ersten Wanderer für den
Longs Peak auf dem Parkplatz an. Permanent wurden Türen geöffnet und wieder
zugeschlagen. Etwas müde fuhr ich den Startpunkt der nächsten Wanderung in
der Wild Basin Area vom Rocky Mountain Nationalpark an.
Am Vormittag dieses Tages unternahm ich eine relativ flache Tour zu drei Wasserfällen. Eigentlich dürfte nur der dritte Wasserfall, der Ouzel Falls, diesen Namen tragen. Die beiden anderen waren eher Kaskaden mit hohem Gefälle. 10km nahm ich für die Wasserfälle unter meine Füße. Am Nachmittag wollte ich im Osten vom Rocky Mountain Nationalpark auf den 3483m hohen Doppelgipfel der Twin Sisters. Leider schlug während dieser Wanderung das Wetter schnell um. Als ich die Höhenmarke von 2800m erreichte, brach ein Gewitter aus. Mit einem Regenschirm harrte ich unter einem Baum aus. Es wurde immer kälter und plötzlich fing es auch noch an zu Hageln. Eine Stunde wartete ich auf besseres Wetter. Danach brach ich die Tour ab. Im leichten Nieselregen stieg ich wieder zum Parkplatz hinab. In Estes Park wärmte ich mich in einem Hotel auf und nutzte dabei das WLAN des Hotels. Da es nicht aufhörte zu regnen, hatte ich viel Zeit fürs Internet und für Einträge in meinem USA-Blog. Die hatte ich auch nötig: Google ist der Besitzer von Blogspot. Ich musste feststellen, dass Google den Zugriff auf meinen Account gesperrt hatte, weil ich aus den USA den Blog bearbeiten wollte. Ich lieh mir zur Verifikation ein Handy von einer Hotelangestellten aus. Soviel Schwachsinn konnte ich nur mit Mühe ertragen. Ich wollte Google eine Beschwerde schreiben. Es gab aber keine e-mail-Adresse von Google die funktionierte. Ich fragte mich, ob eine nicht funktionierende e-mail-Adresse im Internetauftritt von Google rechtlich in Ordnung war? Am nördlichen Ortsrand von Estes Park übernachtete ich am Startort der Wanderung zum Gem Lake. |
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Der Morgen weckte mich mit Sonnenschein. Nach dem intensiven Regen am Vortag war dies nicht
unbedingt zu erwarten. Ich machte mich gleich auf die Wanderung zum Gem Lake und zu einem
Balanced Rock.
Viele Felsformationen aus Granit-Gestein prägten hier typischerweise die Landschaft. Das
Gebiet ist auch für Sportkletterer ausgewiesen. Die Felshaufen erinnerten mich ein wenig
an den Joshua Tree Nationalpark. Nur verdeckten im Rocky Mountain Nationalpark die vielen
Bäume die Felsformationen. Da ich früh am Gem Lake ankam, war ich fast der einzige Besucher.
Der kleine See war umgeben von hohen Felswänden. Vom See aus wanderte ich noch einen Abstecher von 3km zu einem besonders schönen Balanced Rock. Auf dem Rückweg war der Gem Lake zur Mittagszeit von mehreren Schulklassen bevölkert. Nach 15km war dann auch diese Wandertour abgeschlossen. Da ein vorhergesagtes Nachmittags-Gewitter ausblieb, entschied ich mich für eine weitere Tour im Rocky Mountain Nationalpark. Ich fuhr die Old Trail Ridge Road bis zum westlichen Eingang des Parks. Die Straße war eine Graded Road und als Einbahnstraße ausgelegt. Die 8,5 Meilen lange Naturstraße war nicht so riskant angelegt wie in der Literatur beschrieben und konnte auch mit normalen PKWs befahren werden. Herrliche Aussichten und natürlich wieder ein Berg standen entlang dieser Straße auf dem Programm. Fast am Ende der Old Trail Ridge Road war der Startpunkt einer Wanderung auf den 3796m hohen Mount Chapin. Die Route auf dessen Gipfel hatte ich zeitlich etwas unterschätzt. Für 400 Höhenmeter musste ich 6,2km hinterlegen. Dafür benötigte ich zwei Stunden. Ärgerlicherweise war der Kulminationspunkt bei meiner Ankunft auch noch in Wolken eingehüllt. Über die Trail Ridge Road fuhr ich wieder in das nördliche Zentrum vom Rocky Mountain Nationalpark. Diese Straße war asphaltiert und bot ebenfalls herrliche Panoramen. Auf dieser Strecke brachte der kurze Tundra Nature Trail die Besucher zu den so genannten Mushroom Rocks. Im Rocky Mountain Nationalpark blieb ich in der Bear Lake Area zur Übernachtung. |
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Bei herrlichem Sonnenschein stand wieder ein Berg auf der Tagesordnung. Eigentlich
wollte ich nur den 3756m hohen
Flattop
Mountain hinauf. Später ergab sich eine Erweitung um den Hallett Peak.
Während der Wanderung überholte mich eine Gruppe Amish-People. Da waren auch vier
jugendliche Mädchen dabei. Diese trugen die typische Bekleidung und Kopfbedeckung
der Amish-Sekte. Mir gefiel allerdings nicht, dass die Männer Wanderstiefel anhatten,
die Mädchen aber nur leichte Straßenschuhe. Während einer Pause hatte ich dieses
unverantwortliche Verhalten dem Ältesten der Gruppe gesteckt. Bei dem steinigen
Untergrund während der Wanderung machten sich die Mädchen die Schuhe kaputt und
hatten keine stabile Fußführung. Die Mädels brachen den Marsch auf den Flattop
Mountain zum Glück auch ab. Auf dieser Bergtour begegnete ich auch zum ersten mal
einem afro-amerikanischen Bergwanderer. Das ist so selten wie die Begegnung mit
einer Klapperschlange in der nordamerikanischen Halbwüste.
Der Hallett Peak, ein Nachbargipfel vom Flattop Mountain, war nur 100m höher und sah richtig interessant aus. So nahe wollte ich mir den Hallett Peak nicht entgehen lassen. Also quälte ich mich die steile Rampe auf dessen Gipfel. Die Panoramen auf dem Hallett Peak waren eine gute Belohnung. Da sich an diesem Tag die Wolken wieder stärker verdichteten, wollte ich am Nachmittag nur eine kurze Tour in der Gegend vom Bear Lake durchführen. Aus dieser Kurztour wurden dann letztlich 11,5km. Als erstes steuerte ich die Alberta Falls an. Wie ein Macho stand dort ein Latino in seinen Schuhen im Wasser und verdeckte die freie Sicht auf den Wasserfall. Nachdem ich mich pfeifend aufmerksam gemacht hatte, schlich er sich aus dem Blickfeld. Weiter ging die Tour bergauf zum Mills Lake. Dummerweise liegen die Seen im Rocky Mountain Nationalpark oft oberhalb von 3000m. Das ist dann wie eine Bergbesteigung. Da die Wolken sich lichteten, erweiterte ich den Rundkurs um drei weitere Seen. Am Lake Haiyaha hätte ich fast den Supergau gehabt. Der See war dummerweise von riesigen Felsen umgeben. Über diese musste ich turnen, um das Ufer zu erreichen. Bei den Klettereinlagen fiel mir der Fotoapparat aus der Kameratasche und stürzte 2m ab. Glücklicherweise hatte das Objektiv nur eine Schramme erhalten - die Kamera blieb aber funktionstüchtig. Es lebe die Firma Sigma, die ein rustikales Objektiv herstellt. Nach insgesamt 11,5km hatte ich meinen Leihwagen wieder erreicht und war ziemlich ausgelaugt. Ärgerlich waren auf dieser Tour die Schnaken. Die amerikanischen Mosquitos stachen ohne Erbarmen auch durch mein T-Skirt. Nach dieser Tour verließ ich den Rocky Mountain Nationalpark und fuhr zur Ortschaft Estes Park. Im Safeway besorgte ich mir die nötigen Mittel zur Erholung. Da die Theke nur noch kalte Speisen ausgab, versuchte ich Bohnen mit schwarzen Reis (seit wann gibt es schwarzen Reis?). Nun - über den Geschmack lässt sich streiten. Leider musste ich auch Klebstoff für meine neuen Trekking-Schuhe kaufen. Die gingen bei den Strapazen langsam aus dem Leim. Zur Übernachtung fuhr ich südlich von Estes Park zum Trailhead der Twin Sisters. Dieser Berggipfel befand sich durch die State Road SR 7 getrennt außerhalb vom Kerngebiet des Rocky Mountain Nationalpark. |
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Heute besuchte ich noch einmal den Gipfel der
Twin
Sisters. In den 1980er Jahren stand ich bereits auf diesem Gipfel -
allerdings bei Nebel. Bei meinem zweiten Versuch vor zwei Tagen zwang mich ein
Hagelschauer zum Abbruch. Diesmal schien die Sonne perfekt. Um 6:30 Uhr in der
Frühe startete ich die Unternehmung Gipfelsturm. Nach 2,5 Stunden hatte ich 5,8km
hinterlegt und den 3484m hohen Gipfel erreicht. In 50m Luftlinie und ungefähr
einen Kilometer weiter befanden sich zwei weitere Kulminationspunkte. Eigentlich
handelt es sich bei diesem Berg um einen Drilling. Letztere Erhebung ist jedoch
der Twin Sister Peak und etwas niedriger als die Twin Sisters. Die nächstliegende
Erhebung tat ich mir noch an und stand auch 7m höher. Somit hatte sich die
kurze Kraxelei über große Felsbrocken auf den Nebengipfel gelohnt.
Auf dem Rückweg kamen mir wieder ganze Pilgerscharen von Tourengehern allen Alters entgegen. Sogar Kleinkinder wurden im Rucksack die Twin Sisters hinauf gewuchtet. Am Fuße der Twin Sisters befindet sich der hübsche See Lily Lake. Wer nach der anstrengenden Bergtour noch Zeit hat, kann seine Füße im kalten Nass abkühlen. Nach fünf Bergen hatte ich die Nase voll von den Rocky Mountains. Die wichtigsten Stellen im Nationalpark hatte ich nun gesehen. Daher machte ich mich über die SR 7, SR 72 und HW 70 auf den Weg nach Süden. Der so genannten Hanging Lake befand sich direkt an der HW 70. Bereits lange Zeit im voraus kündigten Leuchttafeln entlang der HW 70 an, dass der Parkplatz am Hanging Lake überfüllt war. Die kurze Wanderung zu dem kleinen See ließ ich daher ausfallen. Bei Glenwood Springs verließ ich die HW 70 nach Süden. Über die SR 133 und SR 92 erreichte ich den Nordrand vom Black Canyon o.t. Gunnison Nationalpark. Eine Stichstraße mit sechs Meilen Graded Road leitete zum Park. Um kurz nach 21:00 Uhr stellte ich nach fast 300 Meilen Fahrt meinen Wagen auf einem Campground ab. |
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Am Südrand vom
Black
Canyon hatte ich vor Jahren mit der Gunnison-Route bereits eine Wanderung
vom Canyonrand hinunter zum Gunnison-River durchgeführt. Auch am Nordrand bot sich
solch eine Möglichkeit mit dem so genannten
SOB-Draw.
Sehr steile 600 Höhenmeter zehrten an meinen Kräften. Der Abstieg war garniert mit
großen Felsen, rutschigen Passagen und Geröll. Die Tour war nichts für Anfänger
und benötigte Trittsicherheit und ein gutes Orientierungsvermögen. Der Steig war
in einer schmalen Nebenschlucht angelegt. Darin konnte ich mich sich zwar nicht
verirren, aber ein eindeutiger Weg war nicht vorhanden. Nach fast zwei Stunden
kühlte ich meine Füße im Gunnison River ab. Leider war auch das Ufer vom Fluss mit
großen Felsen durchsetzt. Für Sonnenanbeter gab es kaum eine Liegemöglichkeit. Da
ich die Tour früh am morgen startete, konnte ich auch den Aufstieg im Schatten
bewältigen. Statt der angegebenen drei Stunden schaffte ich den Rückweg in 1¾
Stunden und war noch nicht einmal richtig k.o. Trotzdem strapazierten die insgesamt
8km die Beine.
Abschließend fuhr ich noch alle Aussichtsstellen der vier Meilen langen und ungeteerten Nordstraße an. Über die SR 92 fuhr ich weiter nach Süden. In der Nähe der Ortschaft Gunnison wechselte ich zur SR 149 in Richtung Creede. Westlich von Creede wüteten im Juni die größten Waldbrände im Jahr 2013 in Colorado. Die Feuer waren zwar alle gelöscht, doch während meiner Fahrt auf der SR 149 sah ich große Flächen verkohlter Bäume. In Creede wollte ich ein paar Snacks kaufen. Aber der einzige Supermarkt war bereits seit 18:15 Uhr geschlossen. Zum Glück hatte ich genügend Vorräte zum Essen. Auch die einzige Tankstelle im Ort bot nichts Essbares an. Wenigstens war das Benzin mit 3,79$/Gallone relativ günstig. Sieben Meilen südöstlich von Greede bog ich in die Forest Road 600 ein. Nach neun Meilen steiler, aber gut befahrbarer Naturstraße, erreichte ich den Ausgangsort einer Wanderung zur Wheeler Geologic Area. Auf einer großen Rasenfläche durfte man übernachten. Die Fahrt hatte mich von 2580m auf eine Höhe von 3320m gebracht! Dementsprechend frisch war auch die Nacht. Die Temperatur ging bis auf 5°C runter. |
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An diesem Tag unternahm ich die weiteste Wanderung dieser Rundreise. Um die
Wheeler
Geologic Area zu erreichen, konnte ich entweder insgesamt 28 Meilen
Naturstraße fahren oder insgesamt 16 Meilen zu Fuß gehen. Ich wollte trotz SUV
meinem Wagen die Buckelpiste nicht antun. Außerdem war es an vielen Stellen der
Dirt Road wegen eines vorherigen Regens schlammig. Nach langen 13km erreichte
ich die Felsformationen. Die Wanderung war zwar lang, aber die Landschaft sehr
abwechslungsreich. Auch gab es viele seltene Blüten zu sehen. Somit lohnte sich
auch der Anmarsch. Die Felsformationen von Wheeler waren natürlich auch höchst
fotogen. 3km suchte ich die Gegend kreuz und quer nach Motiven ab. Ich fand sogar
die vermutlich drei einzigen Balanced Rocks im Wheeler Park. Während meines
Aufenthalts in der Geologic Area sah ich keinen weiteren Menschen. Nach sechs
Stunden blies ich zum Rückmarsch. Die leichten Wellen auf dem Rückweg strapazierten
meine Beine auf Grund der langen Distanz doch ein wenig. Ein leichter und zum Glück
nur kurzer Regenschauer sorgte für etwas Abkühlung. Nach insgesamt 30km (!) und fast
neun Stunden erreichte ich endlich wieder den abgestellten Leihwagen.
Südlich der Wheeler Geologic Area wusch ich mir am Rio Grande die Salzfracht vom Körper. Es lebe der Waschlappen! Ich wusste nicht, dass der Rio Grande sogar durch Colorado fließt. Über die Orte Pagosa Springs und Durango erreichte ich den Bundesstaat New Mexico. In der Nähe der Grenze übernachtete ich auf einem Feldweg im Auto. |
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Weiter ging meine Fahrt nach Süden in Richtung Aztec. Nördlich von Aztec versteckten
sich rechts und links der SR 173 viele interessante Felsformationen. Die so genannten
Aztec Arches.
Balanced Rocks wechselten sich mit natürliche Brücken ab. Allerdings musste ich sie
mit GPS-Koordinaten suchen. Ohne GPS war es für mich unmöglich, die Naturbrücken zu
finden. Von der SR 173 abzweigende Naturstraßen brachten mich letztlich zu den
Felsformationen. Die letzten Meter (manchmal auch Kilometer) musste ich zu Fuß wandern
und gegebenenfalls etwas kraxeln.
Am Schwierigsten war die größte Arch zu erklettern. Um zur Anazasi-Arch zu gelangen, zwang mich eine drei Meter hohe Wand zum Kraxeln. 11 Arches und einige Balanced Rocks fand ich an einem Vormittag. Nach vier Stunden Kreuz-und-Quer-Fahrt hatte ich genug von Sonne und Felsformationen und fuhr nach Farmington. Dort nahm ich für 5,-$ auf einem Zeltplatz eine Dusche. Ab Farmington fuhr ich die SR 371 nach Süden zur Bisti Wilderness. Nur wenige Meilen Gravel Road von der SR 371 entfernt, befanden sich eine große Anzahl von so genannten Hoodoos (Caprocks). Mit einem Sandsturm wurde ich am Parkplatz an der Bisti Wilderness empfangen. Ringsum waren Regenfälle zu sehen. Auf dem Parkplatz traf ich mich mit zwei Vereinskolleginnen. Unglücklicherweise warteten die Beiden bereits seit einigen Stunden und wollten das Treffen fast aufgeben. Der Sturm ließ ein wenig nach, so dass zumindest Zelte aufgebaut werden konnte. Auch hielt sich der Regen glücklicherweise fern. |
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In der Nacht wurde es allmählich windstill und der Morgen begrüßte uns mit
Sonnenschein. Zu Dritt starteten wir eine Rundwanderung durch die nördliche
Bisti-Wilderness.
Den südlichen Teil hatte ich bereits vor einigen Jahren erkundet und wäre für
die Vereinskolleginnen auch zu viel Strecke gewesen. Fast vier Stunden stiegen
wir im Nordteil der Bisti-Wilderness über Zäune und Hügel. Die Menge der Hoodoos
war auch im Norden derart dicht, dass wir viele verwegene Objekte vor die Fotolinse
bekamen. Auch die bunte erodierte Landschaft war beeindruckend. Insgesamt wanderten
wir eine Strecke von 11km.
Nach dem Besuch der Bisti-Wilderness hatte ich die Nase noch nicht voll und fuhr zum Hoodoo-Gebiet von De Na Zin. Die beiden Vereinkolleginnen machten sich in der Zwischenzeit auf dem Weg zum Chaco Canyon Nationalpark. Über eine zehn Meilen lange Graded Road erreichte ich den Trailhead zum Gebiet von De Na Zin. Wanderwege gab es hier keine. Ich versuchte aus der Ferne einige Hoodoos zu erkennen und steuerte dann geradewegs auf diese zu. Im Schluchtengebiet von De Na Zin befanden sich die meisten Felsformationen hangseitig und weniger in den Schluchten. Letztlich wurde ich aber auch hier fündig. Nach 2¼ Stunden hatte ich genug Fotos gemacht und beendete den 6,6km langen Rundkurs. Von der De Na Zin Wilderness folgte ich der Graded Road zehn Meilen weiter nach Osten bis zur HW 550. Diese brachte mich zum Chaco Canyon National Historical Park. Eine 22 Meilen lange Stichstraße zweigte von der HW 550 zu den Indianerruinen der Chaco-Kultur ab. Die ersten sieben Meilen waren asphaltiert, die nächsten zehn Meilen eine gut befahrbare Graded Road. Die letzten vier Meilen gestalteten sich allerdings ziemlich ruppig und waren für normale PKWs eine Strapaze. Im Chaco Culture National Historical Park traf ich dann wieder auf meine Vereinskolleginnen. Diese hatten bereits einen Platz auf dem Campground in Beschlag genommen. |
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Im Chaco Culture
National Historical Park befanden sich viele Ruinen der Pueblo-Epoche
des 12.Jahrhunderts. Nur die Ruinen im Chaco Canyon selbst sind einigermaßen
gut restauriert. Die entfernten kleinen Ruinen, die sich nur zu Fuß erschließen
ließen, waren fast nur noch in den Grundmauern erhalten. Zunächst besuchten wir
die Puebloruinen, die über die asphaltierte Parkstraße angefahren werden konnten.
Beeindruckend war die stabile Baukunst der Indianer.
Der 9,6km lange Pueblo Alto Trail führte uns anschließend auf eine Hochebene zu weiteren Ruinen. Über einen schmalen und steilen Slot-Canyon gelangten wir auf die Hochebene. Von dort hatten wir herrliche Blicke aus der Vogelperspektive auf die beiden größten Ruinenkomplexe Pueblo Bonito und Chetro Ketl. Die Wanderung auf der Hochebene führte über so genannten Slickrock. Das sind blanke Felsen. Steinhaufen halfen bei der Orientierung. Nach knapp über drei Stunden war die Rundtour abgeschlossen. Am Nachmittag unternahmen wir noch eine Tour zu Petroglyphen und die Ruine Penasco Blanco. Von den Petroglyphen war nicht mehr allzu viel zu sehen. Nur in 5m Höhe waren die indianischen Zeichen noch unberührt. Die Symbole in 2m Höhe wurden teilweise durch Vandalismus ruiniert. Der anstrengende Teil dieser Wanderung war die Strecke zur Ruine Penasco Blanco. Der Chaco Canyon musste überquert werden. Einen Bach überschritten wir an der seichtesten Stelle. Schwerwiegender waren die starken Regenfälle in der Umgebung. Diese trieben uns zur höheren Schrittfrequenz. Für 12,5km Wanderweg benötigten wir daher lediglich drei Stunden. Glücklicherweise hielt sich das Gewitter bis zu unserer Ankunft am Leihwagen zurück. Während dem Abendessen fing es dann auch im Chaco Culture National Historical Park an zu regnen. |
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Ab dem Chaco Culture National Historical Park trennte ich mich wieder von den
Kameradinnen aus dem Sportverein. Die Suche nach Felsformationen war nicht so
deren Ding. Ich fuhr wieder zurück auf die HW 550 und weiter nach Süden.
Bei Lybrook besuchte ich die so genannten Lybrook Hoodoos. Die erste Anfahrt endete auf einer Aussichtsstelle. Von dort aus gab es keine Möglichkeit hinunter ins Tal der Caprocks zu gelangen. Also suchte ich den richtigen Anfahrtsweg. Ärgerlicherweise begann die Zufahrt an der Straße, die auch zum Chaco Culture National Historical Park führte. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich 30 Meilen Umweg sparen können. Die Zufahrt zu den Felsformationen von Lybrook endete an einem Trockenbett. Dort stellte ich meinen Wagen ab und fing an zu wandern. Die Hügel der Lybrook Hoodoos waren in herrlichen Farben getaucht. Viele Felsformationen befanden sich an den Hängen. Man könnte sich aber auch die mühselige Kraxelei an den Hängen ersparen. Im Tal fand ich auch viele große Hoodoos. Das Tal, in dem ich suchte, war wie ein Kessel aufgebaut. Ich hielt mich während meiner Suche weitestgehend am Talrand auf. Nach zwei Stunden hatte ich genug Felsformationen fotografiert und verabschiedete mich von den Lybrook Hoodoos. Als Nächstes suchte ich das so genannte San Jose Badland auf. Nördlich der Ortschaft Cuba erreichte ich das erodierte Gebiet über die SR 96 und SR 112. Die weitere Fahrt auf der Dirt Road CR 0391 war eine schlammige Angelegenheit. Durch den Regen am Vortag war die Naturstraße an vielen Stellen noch aufgeweicht. Nach 2,4 Meilen Dirt Road stoppte eine tiefe Regenablaufrinne (Washout) die Weiterfahrt. Zum Glück waren es nur noch weniger als ein Kilometer bis zum Ende der Straße. Da es in der Nähe immer dunkler wurde verzichtete ich am späten Nachmittag auf eine Wanderung zu den San Jose Hoodoos. Am Abend brach das Inferno los. Es kübelte plötzlich wie aus Eimern. Der Regen war so dicht, dass nichts von der nahen Umgebung zu sehen war. Nach 15 Minuten ließ der Regen etwas nach. Dummerweise gab es auch in der Nacht einige Schauer. Ich wollte erst am nächsten Tag an den Zustand der Dirt Road denken! |
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Wegen des vorangegangenen Regens startete der Tag vernebelt. Die Sonne
benötigte eine Stunde um den Nebel zu vertreiben. Ich entschloss mich
trotz des aufgeweichten Bodens zur Erkundung des
San Jose
Badland. Einige kleine Regentümpel musste ich umwandern und gut
auf meinen Schritt achten. Der Untergrund war rutschig wie Schmierseife
und schnell bildeten sich Plateausohlen aus Lehm unter meinen Schuhen.
Hoodoos gab es in der Gegend viele. Leider konnte ich aufgrund der
aufgeweichten Hänge einige schöne Exemplare nicht aus der Nähe inspizieren.
Aber auch unterhalb der Hänge gab es viele fotogene Caprocks. Die Landschaft
war in herrlich bunten Farben getaucht. Nach 3,4km Schlammwaten hatte ich
genug Fotos gemacht und verabschiedete mich von den San Jose Formationen.
Wie erwartet, war auch die Dirt Road noch aufgeweicht. Glücklicherweise
hatten sich auf der Naturstraße keine tiefen Regenablaufrinnen gebildet.
Der Leihwagen war nach den 2,4 Meilen Naturstraße total verschlammt.
Wegen der Regenfronten ringsum verzichtete ich auf weitere Fahrten auf Dirt Roads. Ich kratzte den Lehm so weit es ging mit einem Wanderstock von den Kotflügeln und fuhr weiter auf den HW 550 nach Süden. Bei Bernalillo besuchte ich die Ruinen im Coronado Nationalmonument. Viel war von den ehemaligen Adobebauten der Indianer nicht mehr zu sehen. Dafür wurden einige Gebäude im Adobestil nachgebaut und konnten auch innen eingesehen werden. Unter anderem wurde eine Kiva komplett restauriert. Auf dem weiteren Weg nach Süden zum Petroglyph Nationalmonument kam ich auf asphaltierten Straßen in ein heftiges Gewitter. Die Straßen standen durch die kräftigen Regenmassen schnell unter Wasser. Das hatte nun den Vorteil, dass mein Wagen eine super Unterbodenwäsche erhielt. Bei meiner Ankunft im Petroglyph Nationalmonument war mein Leihwagen wieder sauber. Es gab drei verschiedene Sektionen im Petroglyph Nationalmonument. Diese waren räumlich einige Meilen voneinander getrennt. Die beiden Sektionen Rinconada Canyon und Boca Negra Canyon waren jedoch die einzigen Stellen, wo es Petroglyphen gab. Die Sektion Boca Negra Canyon war diesbezüglich am Ergiebigsten. Natürlich gab es auch in diesem Park von Frevlern entstellte Kunstwerke. In beiden Schluchten ging ich verschiedene Rundkurse. Während des Aufenthalts im Boca Negra Canyon wurde die Zeit knapp. Fünf Minuten nach Torschluss erreichte ich den Ausgang der Sektion wieder. Der Ranger hatte bereits die Seite der Einfahrt geschlossen und wartete auf mich, den letzten Besucher. Von Bernalillo ging meine Fahrt weiter über die HW 40 nach Westen bis zum El Malpais Nationalmonument. Hier fand ich wie vor Jahren bei meinem ersten Besuch eine Übernachtungsmöglichkeit auf einem kostenlosen BLM-Campground. Mittlerweile hatte sich hier viel verändert. Es wurden überdachte Picknickplätze eingerichtet und die Anzahl der Stellplätze erhöht. |
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Die erste Wanderung dieses Tages unternahm ich im
El Malpais
Nationalmonument bei den so genannten Narrows. Das sind hohe Felsklippen.
Der Name Narrows ist meiner Meinung nach irreführend, weil es keine Schlucht gibt.
Der Rim Trail
führte hinauf zum oberen Rand der Klippen und hinüber zu einem Lookout mit Blick
auf die La Ventana Arch. Der Weg bot viele spektakuläre Tiefsichten. Allerdings
sollte man aus fotografischer Sicht die Tour erst nachmittags unternehmen. Am
Vormittag steht die Sonne für die Klippen ungünstig. Nach 6km erreichte ich den
Lookout zur größten Arch in New Mexico. Ich ergänzte die Route noch um einige
Kilometer, um direkt an die Oberseite der La Ventana Arch zu gelangen. Für diesen
Streckenabschnitt gab es jedoch keinen markierten Weg. Ich schaffte die Strecke
aber auch ohne Markierungen. Die Sicht von oben auf die Arch ist zugegebenermaßen
nicht gerade berauschend. Nachdem ich den Startpunkt der Wanderung wieder erreicht
hatte, zeigte das GPS-Gerät immerhin 15km an.
Eine kürzere Wanderung führte mich durch das Gebiet der Lava Falls. Im südlichen Gebiet vom El Malpais Nationalmonument war an dieser Stelle die Lava kaum überwachsen und wirkte an vielen Stellen relativ frisch. Etliche lange Spalten und viele eingestürzte Lavatunnels garnierten die Route. Extra große Haufen aus Lavasteinen waren nötig, um sich im welligen Terrain orientieren zu können. Die scharfkantige Lava strapazierte die Schuhsohlen. Eine dritte Tour zur so genannten Dittert Site war eigentlich eine sinnlose Fahrt über fünf Meilen Gravel Road und Dirt Road. Die Dittert Site ist ein ehemaliges Indianerpueblo. Dieses besteht jedoch nur noch aus den Fundamenten. Wenigstens hielt sich die Wanderstrecke mit 1,5km in Grenzen. In der nahen Ortschaft Grant versorgte ich mich mit Essen und Getränken. Danach begab ich mich wieder zurück zum 15 Meilen entfernten Campground im El Malpais Nationalmonument. Eine Fahrt zu einem neuen Ziel machte für diesen Tag keinen Sinn mehr. |
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Da es zwei Tage lang nicht geregnet hatte, entschloss ich mich zwei
Stellen mit Caprocks anzufahren. Die Naturstraßen müssten mittlerweile
abgetrocknet sein. Ich fuhr wieder über die HW 40 zurück nach Albuquerque.
Im Vorort
Rio
Rancho zweigte eine zehn Meilen lange Dirt Road in die Wildnis ab.
Direkt an einem Parkplatz an der Dirt Road befand sich eine kleine Fläche
mit Hoodoos. Bereits nach einen Kilometer Rundgang hatte ich alles Interessante
gesehen und war auch schon durchgeschwitzt. Mir missfiel der viele Müll (Dosen,
Feuerlöscher und Holzpaletten) auf dem kleinen Areal.
Meinem GPS entsprechend hätte ich von den Rio Rancho Formationen über 19km Dirt Road zu den Ojito Formationen fahren können. Als ich jedoch die ersten Meter Feldweg sah, verzichtete ich auf eine direkte Anfahrt. Ich akzeptierte den Umweg mit dreifacher Länge, aber einer sicheren Fahrt. Bei San Ysidro bog ich von der HW 550 in Richtung Ojito Wilderness ab. Diese Tour stand unter dem Motto: hoher Aufwand - geringer Ertrag. Nach fünf Meilen Dirt Road half ich einem Amerikaner mit normalem PKW aus einer Sandfurt. Im zweiten Anlauf konnten wir seinen Wagen aus der Misere schieben (ich schob, der Ami fuhr). Mit meinem 4WD konnte ich diese und eine weitere kritische sandige Passage gut meistern. Über insgesamt 30 Meilen fuhr ich in der Ojito Wilderness verschiedene Stellen an. Ein Ziel war leider durch eine Zauntür mit Schloss unerreichbar. Letztlich wurde ich nur an einem Ort fündig. Und dort gab es auch nur zwei Hände voll Hoodoos. Die Landschaft war zwar reizvoll, aber auf dem Plan standen viele Caprocks. Enttäuscht verließ ich die Ojito Wilderness. Meine Fahrt ging von San Ysidro über die SR 4 weiter zum Jemez Nationalmonument. Dort standen Reste einer Indianersiedlung mit Missionskirche. Dummerweise war am Tag meiner Ankunft Ruhetag. Glücklicherweise war niemand auf dem Areal des Nationalmonument anwesend und die Grundstücksmauer niedrig. Kurzerhand stieg ich über die Mauer und war der einzige Besucher des Tages. Im Schnelldurchgang schoss ich Fotos und hielt mich nicht länger als nötig im Jemez Nationalmonument auf. Das nächste Ziel der Rundreise war das Bandelier Nationalmonument bei Los Alamos. Über die State Road 4 nach Los Alamos zu gelangen, war nicht einfach. An der SR 4 befand sich ein riesiger Forschungskomplex. Vor der Durchfahrt musste ich meinen Ausweis vorzeigen. Andernfalls hätte ich einen Umweg fahren müssen. In Los Alamos deckte ich mich wieder mit Lebensmitteln ein. Am Ortsrand von Los Alamos fand ich auch ein Quartier zum Übernachten. |
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In das Bandelier
Nationalmonument darf man mittlerweile nur mit einem Shuttle Bus fahren. Nur
wer vor 9:00 Uhr den Eingang erreicht, darf auch mit dem Privat-PKW in das Nationalmonument
fahren. Da ich Frühaufsteher war, stellte es kein Problem für mich dar, mit dem Auto
zu den Indianerruinen zu fahren.
Zunächst unternahm ich eine Wanderung zu zwei Wasserfällen. Das Endziel dieser Tour wäre normalerweise der Rio Grande gewesen. Das erste Hindernis war der kleine Frijole Creek. Dieser hatte ein paar Tage vorher bei einem Unwetter alle Brücken weggerissen und einige Bäume entwurzelt. Den Frijole Creek musste ich zwar dreimal überqueren, dies stellte jedoch keine großen Hindernisse dar. Den ersten Wasserfall erreichte ich problemlos. Der weitere Weg zum zweiten Wasserfall war wegen Gefahr gesperrt. Die Sperre konnte ich überwinden und dadurch zum zweiten Wasserfall gelangen. Nach 3km war aber endgültig Schluss mit der Tour. Eine Streckenpassage zum Rio Grande hatte sich während eines Erdrutsches sozusagen in Luft aufgelöst. Da gab es für mich kein Weiterkommen mehr. Interessanterweise kam ich auf dieser Wanderung an ein paar verwitterte Tentrocks vorbei. Kleine Mücken nervten mich während der Tour. Sie wollten permanent in meine Ohren und an die Augen. Zurück am Besucherzentrum wollte ich meine Wasserflaschen auffüllen. Der Frijole Creek hatte jedoch bei seiner Flutwelle die Wasserleitungen zerstört. Nun fehlte noch der Rundkurs durch die Ruinen der ehemaligen Pueblo-Indianer. Das prähistorische große Pueblo war nur noch in seinen Grundmauern vorhanden. Spannender war der Weg entlang der Cliff-Dwellings in den nahe gelegen Steilwänden. Ein Steig mäanderte an den ehemaligen Wohnhöhlen vorbei. In einige Höhlen konnte man mit Hilfe von Leitern einsteigen. Die größte Höhlenruine im so genannten Alcove House war jedoch wegen Abrutschgefahr geschlossen. Da nagte bereits der Zahn der Zeit zu stark an den Gemäuern. Einige Meilen außerhalb vom Bandelier Nationalmonument gab es mit der Tsankawi Ruine noch eine Art Enklave. Von der Ruine selbst war kaum etwas zu sehen. Der 2,5km lange Wanderweg war aber gewürzt mit drei Leitern und führte an ehemalige Höhlenwohnungen vorbei. Auch die Tief- und Weitsicht war während des Rundkurses bemerkenswert. Vorhandene Petroglyphen waren leider kaum noch zu erkennen. Nächstes Ziel der Rundreise sollten die Puye Cliff Dwellings nördlich von Los Alamos sein. Da sich diese Ruinen jedoch auf privatem Besitz befanden und der Eintritt 35,-$ kostete, verzichtete ich auf einen Besuch. Ich fuhr daher bei Santa Fe auf die HW 25 nach Süden zu den Tentrocks von Kasha Katuwe. Ich schaffte es noch, zwei Stunden vor Schließung der Eingangsschranke die Tentrocks zu erreichen. Während eines kurzen Rundgangs auf dem Cave Trail nahm ich die wichtigsten Formationen noch mit Sonnenschein auf. Da ich am nächsten Morgen die Tentrocks ein weiteres mal besuchen wollte, übernachtete ich am Eingang vom Kasha Katuwe Nationalmonument. |
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Eine schreckliche Nacht. Die Temperatur wollte nicht unter 30°C sinken. Ich war nur am
Schweißabwischen. Auch geöffnete Fenster halfen nicht viel. Zumal es auch noch mit
Unterbrechungen anfing zu regnen. In den Regenpausen öffnete ich die Fenster und
während der Regenphasen musste ich sie wieder schließen und schwitzen.
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Der Morgen zeigte einen bedeckten Himmel. In der fernen Umgebung hingen Regenfahnen.
In der direkten Gegend vom Kasha
Katuwe Nationalmonument gab es allerdings freien Himmel. In der Hoffnung, dass
die Sonne die Oberhand gewinnt, fuhr ich nochmals zu den Tentrocks. Der Wettergott ließ
mich nicht in Stich. Der Sonne gelang es zumindest für den Vormittag die Wolken zu vertreiben
- und das reichte aus.
Die beiden Wanderwege Cave Trail und Slot Canyon Trail verband ich zu einem Gesamtrundweg. Die Wanderung sollten die Besucher eigentlich der besseren Fotos wegen nicht vor 10:00 Uhr beginnen. Auch wenn man dadurch in die Mittagshitze kommt. Entlang des Cave Trail selbst gab es nicht viele Tentrocks. Erst der Slot Canyon Trail offenbarte die richtigen Schätze im Kasha Katuwe Nationalmonument. Die Tour führte im mittleren Abschnitt durch einen Slot Canyon, der an einigen Stellen nur eine Breite von 1m hatte. Hohe Wände machten das Durchwandern des Canyons spannend. Am Ende des Slot Canyons kam ich dann an richtig schöne Tentrocks vorbei. Vornehmlich Wind bildete die Kegelform der Tentrocks. Nach dem Slot Canyon ging es sehr steil hinauf auf den oberen Rand der Schlucht. Der Weg führte dabei direkt an einige Caprocks (Hoodoos) vorbei. Am Ende vom Slot Canyon Trail gab es ein herrliches Panorama über den Park von Kasha Katuwe. Die kombinierte Tour hatte eine Distanz von insgesamt 6,6km. Wieder zurück am Parkplatz stellte ich beim Wechseln der Schuhe fest, dass sich die Sohle meiner Trekkingschuhe mittlerweile im Fersenbereich auflöste. An beiden Fersen bildeten sich kleine Löcher, die aber noch nicht durch die Brandsohle gingen. Zwei Berge sollten die Schuhe aber noch durchhalten Die weitere Fahrt führte über die HW 25 zur Ghosttown Madrid. Auf der Fahrt nach Norden kam ich an einen Rastplatz vorbei. Kaum zu glauben, aber dieser Rastplatz bot WLAN an! So etwas gefällt mir in den USA. Da sind die Deutschen und deutsche Richter zu hysterisch und ahnungslos, anderen Leuten ein WLAN zur Verfügung zu stellen. In den USA kann da seltsamerweise kein Delikt beim WLAN-Zugriff entstehen. Darüber sollten deutsche Richter nachdenken. Madrid ist die Bezeichnung Ghosttown nicht wert. In der Umgebung von Madrid wurde früher Kohle aus dem Boden gefördert. In der Tat war die Stadt aufgegeben worden. Künstler hatten sich jedoch in Madrid niedergelassen und die alten Häuser übernommen. Ich entdeckte nur in den hinteren Gassen von Madrid ein paar wenige verfallene Gebäude. Interessant waren die Einblicke in die "Hinterhofidylle". Abseits der Hauptstraße sah es auf den Grundstücken aus, wie auf einem Schrottplatz. Madrid sah ich eher als eine Souvenirtown. Und davon gibt es in den USA hübscher hergerichtete "Ghosttowns". Der wenige Meilen entfernte kleinere Ort Cerrillos konnte da schon eher als Geisterstadt bezeichnet werden. Dort standen unbenutzte Häuser, die das Pädikat Ghosttown eher verdiente. Weiter ging meine Rundreise über die HW 25 nach Norden zum Pecos Nationalmonument. Dort gab es unter anderem Grundrisse eines Indianerpueblos zu besichtigen. Zwei Kivas wurden komplett restauriert und durften über Leitern betreten werden. Eine Missionskirche aus Adobesteinen war noch einigermaßen gut erhalten. Sie stammte aus dem 17.Jahrhundert und wurde unter der Leitung von Jesuiten-Missionaren errichtet. Mit dem letzten Foto im Pecos Nationalmonument kündigte sich das nächste Gewitter an. Wenige Minuten später kübelte es auch schon wie in einer Autowaschanlage. Auf meiner weiteren Fahrt nach Norden machte ich Halt in Las Vegas. Richtig - es gibt auch in New Mexico einen Ort mit dem Namen Las Vegas. Allerdings gab es hier keine Spielhallen. Hier genehmigte ich mir eine Pizza. Beim Einkaufen fiel mir auch im Supermarkt von Las Vegas auf, dass am Beispiel Yoghurt die Preisgestaltung für mich undurchschaubar ist: 2 Becher für 0,88$ oder 10 Becher für 4,40$. Für den einzelnen Becher zahlte ich dann doch nur 0,44$. Der Sinn solcher Preisangaben bei Yoghurt oder Getränken blieb mir verschlossen. Bis zum Abend schaffte ich die Fahrt bis zum Fort Union Nationalmonument. Da es keine Siedlung oder Unterkunft in der Nähe des Parks gab, übernachtete ich auf einer Parkbucht an der State Road 161. In der Nacht fuhr auch kein Auto in dieser einsamen Gegend. |
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Fort Union
war in den Jahren 1851 - 1891 der größte Militärposten im Südwesten der USA. Da mich
die Rangerin im Besucherzentrum so freundlich eingeladen hatte, schaute ich mir einen
Film über Fort Union an. Enttäuschenderweise beinhaltete der Film nichts über die
"Befriedung" der Ute-Indianer im Gebiet des Forts.
Fort Union wurde im Laufe der Zeit dreimal umgestaltet. Von den ehemaligen Adobebauten war nicht mehr viel zu sehen. Einige Kamine standen noch. Von den Unterkünften gab es überwiegend nur noch Grundmauern. Am Besten erhalten war das ehemalige Hospital. Vom großen Gebäude standen noch hohe Mauern mit Fenster. Das einzige komplette Gebäude war das ehemalige Gefängnis. Insgesamt gesehen konnte ich mir auf Grund der Ruinen und der Beschreibungen eine gute Vorstellung über das Leben im Fort Union in der Zeit um 1870 machen. Nach dem Besuch des ehemaligen militärischen Stützpunktes fuhr ich den so genannten Plaza Blanca an. An der HW 84 zweigt westlich von Taos eine kurze Stichstraße zu diesem Ort ab. Obwohl kaum bekannt, ist Plaza Blanca ein geologisch höchst interessantes Gebiet. Hohe weiße Klippen sind im Laufe der Zeit erodiert und haben fotogene Formen entstehen lassen. Die schmalen und hohen Felsburgen erinnerten mich ein wenig an die Klippen von Fisher Towers in Utah. Nur waren dort die Felsen rot. 3km lief ich im Plaza Blanca kreuz und quer und bekam viele Motive vor die Linse. Der weitere Weg brachte mich in Richtung Taos. Während der Fahrt kam ich wieder einmal in ein schweres Gewitter. Es fiel derart viel Regen, dass die trockenen Flussbetten blitzschnell mit Wasser gefüllt waren. Es war interessant zu sehen, mit welcher Kraft die tosenden Wasser-Schlamm-Massen durch die Wadis schossen. Diesmal konnte ich sogar einen Film über die Springfluten aufnehmen. Das Pueblo von Taos war für mich uninteressant. Eintritt für ein bewohntes Pueblo zahlen und dann nicht einmal fotografieren dürfen, war für mich indiskutabel. Mich interessierte eher der höchste Berg von New Mexico. Nördlich von Taos gab es ein Skigebiet. Dort befand sich am Ende der SR 150 der Startort zur Besteigung des Wheeler Peaks. Das stimmt nicht ganz, denn eine 3km lange, sehr steile und ruppige Naturstraße brachte mich zum so genannten Hikers' Parking. An zwei Stellen wurde für diese Fahrt ein 4WD vorgeschrieben. Trotzdem quälten einige Amerikaner ihren normalen PKW die steile Piste hinauf. Auf Hikers' Parking befand sich die kürzeste Route zum Wheeler Peak. Während der Fahrt zum Taos Skigebiet hatte mich doch tatsächlich eine Wespe in den rechten Oberarm gestochen. Ich behandelte den Stich zwar sofort mit einer Kortisonsalbe, aber der Oberarm schwoll dennoch an. Ich übernachtete auf dem Abstellplatz Hikers' Parking, um in der Frühe die Tour zum Wheeler Peak starten zu können. |
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Der Wespenstich juckte ab und zu in der Nacht, so dass ich nicht komplett durchschlafen
konnte. Früh morgens im Halbdunkeln weckten mich die anfahrenden Bergwanderer. Nach einem
obligatorischen Frühstück machte ich mich auf dem Weg zum "Dach von New Mexico".
Der Wheeler Peak ist ein so genannter erwanderbarer Gipfel. Das heißt, man braucht keine technischen Geräte oder Bergerfahrung um den 4011m hohen Berg zu bezwingen. Allerdings war der Höhenunterschied von 900m beträchtlich. Insgesamt erforderte auch die Gesamtdistanz von 14km eine gute Ausdauer. Da ich immer mit einem Nachmittagsgewitter rechnete, bevorzugte ich die kurze und teilweise sehr steile Aufstiegsvariante. Ein weniger steiler, aber längerer Wanderweg hätte insgesamt ungefähr 22km betragen. Während der Wanderung bestieg ich mit dem Mount Walker noch einen Nebengipfel. Der kurze Abstand war zu verlockend. Nach Abschluss der Tour konnte man am Trailhead der Wanderung sogar in einem bayerisch aufgemachten Restaurant Franziskaner Weißbier trinken. Das wollte ich mir aber nicht antun. Mit der Besteigung vom Wheeler Peak schloss ich meine Unternehmungen in New Mexico ab. Nun ging es von Taos über die SR 159 nach Norden in Richtung Colorado. Über die HW 285 fuhr ich durch San Luis und Alamosa. Eigentlich wusste ich nicht so genau, was ich am nächsten Tag machen sollte. Da kam mir die Idee auf den höchsten Berg von Colorado, den Mount Elbert zu steigen. Es gelang mir sogar trotz anfänglicher Trödelei die 260 Meilen vom Wheeler Peak bis zum Mount Elbert zu hinterlegen. Mount Elbert befindet sich ziemlich in der Mitte zwischen den Orten Leadville und Buena Vista an der HW 24. Eine kurze Straße zweigte zu einem Campground ab, der normalerweise der Ausgangspunkt der Südost-Route zum Mount Elbert ist. Mit einem 4WD konnte man jedoch zwei Meilen Wanderweg und 300 Höhenmeter sparen, indem man eine ruppige und enge Dirt Road bis zum Upper Trailhead fuhr. Nach einer Meile tat mir aber mein Leihwagen leid und ich stellte den Wagen zwecks Übernachtung in einer Parkbucht ab. Mit einer zeitlichen Punktlandung hatte ich meinen Startpunkt der Bergtour mit Einsetzen der Dunkelheit erreicht. |
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Die Temperatur fiel in der Nacht auf 5°C. Da halfen nur noch Socken, lange Unterhose
und T-Skirt um nicht im Schlafsack zu frieren. Die ersten Bergfreunde, die ihren Wagen
die kompletten zwei Meilen Dirt Road an meinem Standort vorbei zum Upper Trailhead quälten,
weckten mich aus dem Schlaf. In der Morgendämmerung machte ich mir mein Frühstück.
Um 6:00 Uhr startete ich die Wanderung auf das 4400m hohe "Dach von Colorado" und damit auf den Höchstpunkt dieser Rundreise. Auch der Mount Elbert kann ohne große bergsteigerische Erfahrung bezwungen werden. Der enorme Höhenunterschied von 1300m darf aber nicht unterschätzt werden. Diese verteilten sich auf eine Distanz von nur 7,6km. Mit anderen Worten: Es war fast durchweg sehr steil. Obwohl vom Tag vorher die Tour auf den Wheeler Peak noch in meinen Beinen steckte, fühlte ich mich fit. Ich überholte sogar Wanderer, die vor mir starteten. Mit zunehmender Sonne wurde es angenehm warm. Nach fast drei Stunden hatte ich 7,6km hinterlegt und den Kulminationspunkt vom Mount Elbert erreicht. Auf dem Gipfel trafen sich die Wanderer aus drei verschiedenen Aufstiegsrouten. Eine junge Frau feierte auf dem Gipfel mit Dosenbier Geburtstag. Bergrunter ließ ich mir Zeit. Das permanente Bremsen im steilen Gelände, strapazierte doch ein wenig mein rechtes Knie. Nach insgesamt 4¼ Stunden war ich dann doch froh, meinen Leihwagen wieder erreicht zu haben. Vom Mount Elbert ging meine Fahrt weiter nach Norden auf der HW 24 nach Leadville. Dort übernachtete ich und überlegte, was ich an dem verbleibenden kommenden Tag unternehmen könnte. |
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Zwei Stellen fielen mir noch ein, die in der Nähe besichtigt werden konnten: Hanging Lake und Roxborough
Statepark. Der Hanging Lake
befand sich in der Nähe von Glendale an der HW 70. Da musste ich noch ein gutes
Stück von Leadville nach Westen fahren. Der Parkplatz am Hanging Lake befand sich zwar direkt
an einer Abfahrt der HW 70, war aber trotzdem nicht einfach zu erreichen. Die HW 70 führte an dieser
Stelle durch den engen Glen Canyon des Colorado River und bot daher keinen Platz für Ab- und
Auffahrt. Von Osten kommend musste ich die Abfahrt 121 nehmen und wieder zurück nach Osten zur
Abfahrt 125 fahren. An dieser Abfahrt befand sich der Parkplatz und Trailhead zum Hanging Lake.
Beim späteren Verlassen des Parkplatzes musste ich ab der Auffahrt 125 zunächst erst nach Westen bis zur
Abfahrt 121 fahren und dort auf die HW 70 in Richtung Osten (Denver) wechseln. Verstanden? Mit
anderen Worten: ich musste einmal im Kreis fahren.
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Ich wollte bereits zwei Wochen früher an einem Sonntag den Hanging Lake
besuchen. Damals wiesen jedoch bereits viele Meilen vorher Leuchttafeln
darauf hin, dass der Parkplatz voll war. Obwohl ich diesmal an einem
Werktag und morgens den Hanging Lake aufsuchte, war das große Parkangebot
schon fast ausgeschöpft.
Ein 2,5km langer und steiler Pfad schlängelte sich in einer Nebenschlucht des Glen Canyon hinauf zum Hanging Lake. 300m weiter befand sich der so genannte Sprouting Rock. Aus einem Loch in der Felswand ergoss sich ein Wasserfall, der den Hanging Lake speiste. Es hatte sich gelohnt, mich beim Aufstieg zu beeilen und viele Besucher zu überholen. Dadurch konnte ich den Wasserfall ohne Menschenkulisse fotografieren. Das besondere an diesem Wasserfall war, dass er aus einem Felsloch entsprang und dass man hinter seinen Wasservorhang gehen konnte. Das Wasser des Wasserfalls fiel etwas oberhalb vom Hanging Lake von einer Klippe und füllte den relativ großen See. Dort konnte die Menschenmenge auf Grund der vorhandenen Gehstege die Fotoaufnahmen nicht stören. Während meines Abstiegs vom Hanging Lake kamen mir Scharen von Besuchern entgegen. Mit Kind und Kegel schien ganz Colorado zum Hanging Lake zu pilgern. Das permanente Stop and Go und Hallo nervte mich etwas. Bei meiner Rückkehr zum Parkplatz standen viele Autos Schlange und warteten auf einen freien Parkplatz. Ich hätte meinen Parkplatz meistbietend versteigern sollen. Weiter ging meine Fahrt auf der HW 70 vom Hanging Lake nach Denver. Am südlichen Stadtrand von Denver befand sich der Roxborough Statepark. Am Nachmittag erreichte ich den Park. Viele schräg erodierte rote Sandsteinplatten kennzeichneten die Landschaft des Roxborough Statepark. Auf dem ersten Blick waren die Felsformationen zunächst faszinierend. Je näher ich aber während meiner Wanderung den fotogenen Objekten kam, umso mehr wurden sie von den Eichenbüschen verdeckt. Der Roxborough Statepark war der erste Park den ich kennenlernte, in dem es keine Zugänge zu den fotogenen Felssäulen gab! Das dichte knorrige Eichenbuschwerk war zu undurchdringlich um sich einen Weg durch das Gehölz zu schlagen. Wer die Felsformationen noch halbwegs sehen möchte, muss sich beeilen. Irgendwann sind aus den 2 - 4m hohen Eichengewächsen stattliche Bäume geworden. Etwas mehr als 10km ging ich einige Wanderwege ab und musste frustriert feststellen, dass die Wege mit Abstand an den sehenswerten Felsformationen vorbeiführten. Nur wenige Ausnahmen erfreuten mein Gemüt. Was mir ebenfalls missfiel, war die Besiedlung bis an die Parkgrenzen. Im Prinzip wurde das Schutzgebiet zum Stadtpark degradiert. In der Nähe des Roxborough Statepark fand ich auf einem großen Platz (Open Space Area) eine Möglichkeit zum Übernachten. Eine Toilette und eine offene Picknickhütte luden mich geradezu perfekt ein. In der Nacht weckte mich plötzlich ein Polizist und kontrollierte meinen Ausweis. Er war nett und ließ mich nach der Kontrolle weiterschlafen. |
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Dieser Tag war der Tag der Abreise. Da mein Flug erst am Nachmittag ging, hatte ich viel Zeit,
um den Leihwagen zu säubern und meine Sachen zu packen. Das Auto gab ich ohne Beanstandung ab.
Ich hatte aber dummerweise erst am Flughafen gesehen, dass irgendeine Gebühr von 58,78$ auf dem
Beleg stand. Ich musste daher zu Hause versuchen, über das Internet den Grund für diese Gebühr
zu erfahren. Fälschlicherweise wurde eine Tankfüllung berechnet. Nach einigem Schriftverkehr
wurde der Betrag zurückerstattet.
Der Rückflug war eine Katastrophe. Das Flugzeug der Iceland Air dockte zwar vom Gate ab, blieb dann aber plötzlich stehen. Nach langen Minuten wurden mechanische Probleme mitgeteilt. 30 Minuten lang werkelten Leute vergeblich am Flugzeug herum. Wir mussten wieder andocken und aussteigen. Mit dreistündiger Verspätung verließen wir Denver mit einem Ersatzflugzeug. Mein Sitz war dummerweise vor dem Notausgang. Dadurch konnte ich meine Rückenlehne nicht bewegen. Zusätzlich saßen die beiden dicksten Passagiere in meiner Reihe und engten mich ein. Fast sieben Stunden aufrecht und eingeengt sitzen war ein Horror. Da ich durch die Verspätung den Verbindungsflug nach FFM nicht mehr bekam, musste ich in Reykjavik übernachten. Mit genau 24 Stunden Verspätung erreichte ich endlich FFM. Resümee: Mit dem Wetter hatte ich bis auf einen Tag Glück. Oft erst nach Beendigung einer Wanderung fing es an zu regnen. Ringsum sah ich Regenvorhänge und bei mir war oft ein Sonnenloch. Die Wanderschuhe musste ich in den USA beerdigen. Aber den Hersteller muss ich teilweise in Schutz nehmen. Auf der Verpackung las ich nach meiner Rückkehr, dass es sich um Freizeitschuhe handelt. Die sahen zwar aus wie Trekkingschuhe, aber haben die Strapazen nicht ausgehalten. Beim nächsten Kauf sollte ich die Schuhe nicht nur ansehen, sondern auch genauer lesen. Ein T-Skirt habe ich wie üblich durchgescheuert. Sechs Berge habe ich bezwungen. Gewandert bin ich insgesamt 230km (nur Strecken länger als 2km zusammengefasst). Gefahren bin ich 2864 Meilen. Dabei habe ich 83,43G Benzin verbraucht. Das macht einen durchschnittlichen Verbrauch von 34,3Meilen/Galone oder 6,85L/km. Zum Glück fand ich am zweiten Reisetag den Eco-Schalter. Für den SUV Toyota RAV4 ist das ein bemerkenswert niedriger Verbrauch. |