Half Dome2693m
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Wanderstrecke: 28,5km (17,8 Meilen) Wanderzeit: 9:45 Stunden
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Die Gipfeltour auf den Half Dome ist eine der schönsten Unternehmungen im
Yosemite Nationalpark. Aus der Sicht, wie sich dieser Gipfel vom Yosemite
Valley aus präsentiert, scheint er für den normalen Bergwanderer unbezwingbar.
Ein Klettersteig macht dieses Unternehmen jedoch möglich. 28,5 abwechslungsreiche
und spannende Kilometer müssen hierfür unter die Sohlen genommen werden. Während
die Entfernung und der Höhenunterschied von mehr als 1400m eine gute Kondition
erfordert, benötigt man für den Klettersteig etwas Armkraft und vor allen
Dingen Schwindelfreiheit. |
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Bild 1: Half Dome (2693m) |
Bild 2: Wanderkarte Bild 3: topografische Wanderkarte
Parkplatz / Startpunkt der Wanderung: 37°44'14"N 119°33'55"W |
Frühmorgens hat selbst der Merced River nahe dem Yosemite Village manchmal eine spiegelglatte Oberfläche. In diesen seltenen Momenten spiegelt sich dann die blank polierte flache Seite des Half Dome im ansonsten unruhigen Fluss.
Bild 4: |
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Egal zu welcher Jahreszeit: Der steinige, aber großzügig ausgebaute Weg zu den Wasserfällen Vernal Falls und Nevada Falls ist immer stark frequentiert. Kein Besucher will sich die Chance nehmen lassen, zwei der mächtigsten Wasserfälle im Yosemite Nationalpark hautnah zu besichtigen.
Bild 5: |
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Der Steig am Vernal Falls befindet sich an dessen Südseite. Dabei wird der Wasserfall derart dicht passiert, dass man besonders im Frühjahr unweigerlich Bekanntschaft mit dem aufspritzenden Wasser macht. Daher kommt auch der Name Mist Trail (mist = Feuchtigkeit). Nach insgesamt einer Wanderstunde sind die Besucher dem Wasserfall am nächsten. Über hohe Steinstufen steigen die Wanderer am Vernal Falls auf. Die letzten Meter zur Kippkante des Wasserfalls erfolgen über einen gesicherten Klettersteig.
Bilder 6: |
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Bilder 7 und 8: am Vernal Falls |
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Bild 9: der Blick von der Kippkante des Vernal
Falls nach Osten |
Nach dem Vernal Falls folgt eine relativ ebene Strecke. Hier hat der Merced River einige flache Pools gebildet. Im Sommer kühlen Kinder ihren Hosenboden in den Tümpeln ab. Über eine zweite Brücke wird auf die Nordseite des Merced River gewechselt. Danach steigt das Terrain wieder sehr steil an. 30 Wanderminuten weiter ist bereits das nächste Highlight der Tour erreicht: Der Nevada Falls. Dieser Wasserfall wird vom Liberty Cap dominiert. |
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Bild 10: der Merced River |
Der Anstieg zum Nevada Falls erfolgt an dessen Nordseite. Über hohe, aber gut
ausgebaute Felsstufen gelangen die Wanderer an die Kippkante vom Nevada Falls.
Hier muss eine dritte Brücke überquert werden. Danach ist der luftige Aussichtspunkt
unmittelbar am Wasserfall erreicht. |
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Bilder 11 und 12: am Nevada Falls An der Kippkante des Nevada Falls können die Besucher die feucht
gewordene Frisur wieder lufttrocknen und den Tiefblick in die Schlucht
des Merced River genießen. Von einer Plattform blickt man über die
Kippkante des Nevada Falls hinweg und kann die vom Merced River gefräste
Schlucht studieren (siehe Bild unten rechts). |
Bilder 13 und 14: an der Kippkante des Nevada Falls |
Der weitere Weg zum Half Dome folgt nun ungefähr 3km dem Verlauf des Merced River flussaufwärts. Immer wieder bildet der Fluss kleine Pools die zum Abkühlen der heißgelaufenen Füße einladen. Die teilweise felsigen Passagen hinterlassen keine Trittspuren. Einzige Orientierungshilfen auf dem steinigen Untergrund sind kleine Steinmännchen (engl: cairns). Mit Blick nach Norden sieht man gerade noch die Gipfelkuppe vom Half Dome. |
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Bild 15: die Gipfelkuppe vom Half Dome |
Ansonsten müssen nur einige größere Felsbrocken gespaltet und aus
dem Weg geräumt werden. |
Bilder 16 und 17: Man at Work |
Der Größte der Wasserpools ist nach dem Fluss benannt worden der ihn gebildet hat: Merced Lake. Am Merced Lake biegt der Wanderweg bei Kilometerstand sieben nach Norden ab. Auf Grund der landschaftlichen Gegebenheit kann der Half Dome nicht in direkter Linie erwandert werden. Der Streckenverlauf beschreibt einen großen Bogen.
Bild 18: |
Es dauert lange, bis das Ziel der Tour wieder groß im Blickwinkel erscheint. Erst als der Pfad nach Norden schwenkt, sieht man die runde Rückseite des Half Dome. Im Osten erlaubt der lichte Baumbestand oft einen freien Blick.
Bild 19: |
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Bild 20: die Aussicht im Osten |
Nach 10km macht die Route einen Schwenk nach Südwesten. Nun
kommt langsam die abgeschliffene Seite des Zielgipfels zum Vorschein.
Dieser Anblick erzeugt nochmals einen Motivationsschub. |
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Bild 21: der Half Dome (2693m) |
Bild 22: |
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Bild 23: |
Bilder 24 und 25: unterwegs in der ersten sehr steilen Passage |
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Ungefähr 1,5km vor der Basis des Half Dome folgt ab der Koordinate 37°45'07"N und 119°31'20"W ein zweiter sehr steiler Aufschwung. An der Basis dieses Aufstiegs sitzt ein Ranger, der die Wander-Permit der Besucher kontrolliert. Mit Hilfe eines Tablet-PC überprüft der Ranger die Namen der Gipfelaspiranten. Der zweite sehr steile Aufschwung wird im unteren Bereich durch viele Steinstufen und enge Serpentinen entschärft. Der Besucherverkehr nimmt spürbar zu, da die Frühaufsteher mittlerweile vom Gipfel entgegenkommen. |
Bild 26: im zweiten Aufschwung |
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Bild 27: Serpentinen im Aufstieg |
Das Terrain ist im zweiten Aufschwung sehr felsig. Es ist
erstaunlich, wie große Juniper-Nadelbäume in diesem unwirtlichen
Untergrund wachsen können. Mit ihren Wurzeln dringen sie in jede
kleinste Spalte ein. |
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Bilder 28 und 29: unwirtlicher Untergrund für Pflanzen Während auf Grund der steilen Hanglage der Blick auf den Half Dome
nicht möglich ist, kann man in den Verschnaufpausen den freien Blick
nach Osten auf die Gipfel von
Clouds Rest und Mount
Watkins genießen. Die steile Westseite vom Mount Watkins ist ein
beliebtes Ziel für Extremkletterer. |
Bilder 31 und 32: kein erkennbarer Weg auf solidem Fels |
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Nach diesem letzten Hindernis richtet sich der Half Dome in seiner vollen (Seiten-) Schönheit auf. Endlich ist das Ziel aller Mühen erreicht! Während einer Rast kann die Kabelleiter, die auf den Gipfel führt, inspiziert werden.
Bild 33: |
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Bild 34: die Aufstiegseite Für die Besucher, die sich nicht die Leiter zum Gipfel vom Half
Dome zumuten oder nicht schwindelfrei sind, verbleibt die Aussicht mit
einem Panorama von Norden über Osten nach Süden. Aber auch diese Blicke
an der Basis des Half Dome sind bereits faszinierend und unterscheiden
sich kaum vom Gipfelpanorama. |
Bild 35: das Panorama im Süden |
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Bild 36: der Blick nach Osten zum Clouds Rest (3025m) |
Bild 37: die Aussicht im Norden |
Im Sommer ist an der "flachsten" Seite des Half Dome eine riesige Trittleiter als Steighilfe für die Gipfelstürmer montiert. Ab Oktober hängen an dieser Stelle nur noch die Drahtseile ohne Stufen. Erst wenn man auf der Leiter steht, erkennt man, wie steil die "flache" Aufstiegseite vom Half Dome ist. Vorsichtige Gipfelaspiranten benutzen zur Sicherheit einen Hüftgurt mit Sicherungskarabiner. |
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Bilder 38 und 39: eine Trittleiter als Aufstiegshilfe |
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Bei Gegenverkehr wird es auf der Leiter teilweise kniffelig.
Insbesondere wenn sich korpulente Personen begegnen. Auch Besucher
mit Sicherungskarabiner gestalten die Fortbewegung auf der Leiter
zeitraubend. Wenn der Zugang auf den Half Dome nicht auf 300 Personen
pro Tag begrenzt wäre, müsste man in mehreren Abschnitten der Trittleiter
oft viele Minuten auf den Gegenverkehr warten. |
Bild 40: unterwegs auf der Steigleiter |
Bilder 41 und 42: Blicke von oben |
Personen mit normaler sportlicher Konstitution schaffen den Aufstieg auf der Leiter in 20 bis 30 Minuten. Nach insgesamt vier Stunden hatte ich 12km hinterlegt und stand auf dem breiten Gipfelrücken vom Half Dome. Die höchste Erhebung auf dem Gipfelplateau befindet sich mit 2693m nördlich von der Steigleiter auf der Position 37°44'46"N und 119°31'59"W. Felsplatten bieten dort perfekte Sitzmöglichkeiten.
Bild 43: |
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Bild 44: der Kulminationspunkt vom Half Dome |
Über die phantastische Gipfelaussicht muss natürlich nicht gestritten werden. Sowohl Tief- als auch Weitblick vom Half Dome bleiben bei klarem Wetter unvergesslich. Und anders als in den europäischen Alpen ist das Wetter im zentralen Kalifornien fast immer sonnig.
Bild 45: |
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Bild 46: Gleichgewichtstest am Klippenrand
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Bild 47: Yosemite Valley, El Capitan
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Wie aus einem Adlerhorst können die Besucher den Blick über das
Yosemite Valley hinüber zur 1100m hohen Steilwand
El Capitan oder über den
Tenaya Canyon zum North Dome
genießen. |
Bild 48: die Schliffkante am Kulminationspunkt |
Bild 49: North Dome (2294m)
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Dem Sonnenstand entsprechend hat am Nachmittag der Blick nach Osten zum 3025m hohen
Clouds Rest den besten Kontrast. |
Bild 50: die Aussicht im Osten, Clouds Rest (3025m) |
Bild 51:
Der Rückweg vom Half Dome nutzt den bekannten Hinweg. Lediglich ab der Kippkante vom Nevada Falls könnte man alternativ an der Südseite vom Merced River zum Yosemite Valley absteigen. Jene Route über den Panorama Trail und John Muir Trail ist zwar 1km länger, dafür aber weniger steil. Im Kapitel vom Mist Trail ist diese Alternative beschrieben. |
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