Capo Testa

Wanderstrecke: 10,1km

Wanderzeit: 4:30 Stunden

 

Capo Testa ist eine Halbinsel im äußersten Norden von Sardinien. Die Küste der Halbinsel ist überdeckt mit vielen blank gescheuerten und felsigen Skulpturen. Besucher werden auch Balanced Rocks zu Gesicht bekommen. Die Küstenlinie von Capo Testa beinhaltet ein paar fotogene Buchten, die allerdings nicht alle zum Sonnenbaden einladen.
Die Halbinsel Capo Testa kann an einem halben Tag umwandert werden. Allerdings ist die Orientierung an dessen Südküste nicht einfach. Auch der Zugang zur Südseite der Halbinsel bedarf eventuell der Nachfrage bei Anwohnern.


Straßenkarte

Open Street Map

Wanderkarte

GPS-Track

Parkplatz / Startpunkt der Wanderung: 41°14'06"N  09°09'49"E
 

Die Halbinsel Capo Testa erreichen die Besucher über die Provinzstraße SP90. diese Straße zweigt in der Ortschaft Santa Teresa Gallura von der Straße SS133 nach Westen ab. An der engen Landbrücke zwischen der Hauptinsel Sardinien und der Halbinsel Capo Testa kann man Autos abstellen. Es führt zwar eine Straße an die nordöstliche Seite von Capo Testa, wer jedoch eine Rundwanderung durchführen will, sollte sein Fahrzeug an der Landbrücke parken.

Bild 1: zu Beginn der Wanderung
 

 

Unmittelbar an der Nordseite der schmalen Landverbindung zwischen Capo Testa und Sardinien folgt man dem Küstenverlauf nach Westen. Es gibt keinen Trampelpfad, der über die scharfkantigen Kalkfelsen führt. Zunächst ist es aber kein Problem, mit gutem Schuhwerk den Küstenverlauf zu folgen. Der Weg ist garniert mit kleinen Pools. Bereits nach ungefähr 500m wird das Gefälle an der Küste derart steil, dass man ins Landesinnere ausweichen muss.
 

Bild 2:
ein kleiner Pool

Abseits der Küste befindet sich die Siedlung Funtanaccia die aus ein paar Häusern besteht. Wer die Siedlung an dessen Nordseite nach Westen verlässt, gelangt direkt an die Ostseite von Capo Testa. Ein schmaler Weg ab der Koordinate 41°14'06"N und 09°09'06"E bringt die Wanderer wieder zur Südküste. Der Weg ist mit einer Tür versehen, auf die ein Schild "Privato" montiert ist. Die Tür ist jedoch nicht verschlossen und der Privatweg darf nach Auskunft eines Anwohners benutzt werden.

Bild 3: an der Südküste von Capo Testa
 

Bild 4: der Blick von der Südküste zur Ortschaft Santa Teresa Gallura
 

Mit dem zweiten Zutritt an die Südküste von Capo Testa beginnt der schwierigste Teil der Tour. Die Orientierung gestaltet sich im felsigen und mit Büschen durchsetztes Terrain nicht einfach. Nur vereinzelt sind Trampelpfade zu sehen und die Besucher müssen im Zickzack dem Küstenverlauf folgen. Ab und zu geben Trittspuren und Steinhaufen die Gewissheit, dass man auf der richtigen Spur wandelt.
 

Bilder 5 und 6: Szenen von der Südküste
 

Bilder 7 und 8: unterwegs an der Südküste
 

Auch wenn die Wanderer sich in einem unwegsamen Gelände bewegen und oft über Felsen balancieren müssen, lohnt sich der Besuch der Südküste insbesondere für Freunde von Felsformationen. Überall sind mehrere Meter hohe blanke Felssäulen zu sehen. Das relativ weiche Granitgestein ist durch Wettereinwirkung stark verformt worden und zeigt zum Teil bizarres Aussehen.


 

Bild 9:
ausgehöhlte Felsformationen

 

Bilder 10 und 11: kleine und große Säulen
 

Verirren können sich die Tourengeher nicht. Landeinwärts sind die Felsen zu steil, so dass lediglich der Küstenstreifen zum Wandern verbleibt. Nach ungefähr 2,4km sind auch die Erhebungen unmittelbar an der Südküste zu hoch und man muss sich dem Landesinneren zuwenden. Hier ist wieder ein eindeutiger Trampelpfad vorhanden, der nach Norden führt.

Bild 12: kurz vor dem westseitigen Ende der Südküste
 

 

Bilder 13 und 14: die letzten Eindrücke an der Südküste
 

An der Koordinate 41°14'03"N und 9°08'39"E erreichen die Besucher das ostseitige Ende einer Schlucht. Diese mit Felsen durchsetzte Kluft wird nach Nordwesten durchwandert. Die Felsen sind zwar zum Teil sehr hoch, aber es gelingt über kleinere Felsen zu steigen und zu balancieren. Mit ein wenig Gefühl für das Gleichgewicht kann die Schlucht gefahrlos durchschritten werden.


 

Bild 15:
mit Felsen durchsetzte Schlucht

Am westseitigen Ende der Schlucht erreicht man die Ostküste von Capo Testa. An dieser Stelle treffen die Wanderer auf eine Bucht mit grobem Kies. Zum Baden lädt der Strand nicht unbedingt ein. Hier hat sich eine kleine Kolonie Hippies niedergelassen. Zwischen den Felsen haben diese mit Stofffetzen und Holzbalken Behausungen errichtet.


 

Bild 16:
die Wohnung eines Hippies

 

Bild 17: ein Teil der Hippiekolonie
 

Bild 18: die Bucht am westseitigen Ende der Schlucht
 

Am westseitigen Ausgang der Schlucht können weitere filigrane Felsformen inspiziert werden. Wenn man nicht gerade von einem Hund der Hippiekolonie angekläfft wird, kann man in Ruhe durch die felsige Landschaft an der kleinen Bucht schlendern.
 

Bilder 19 und 20: Formen am westseitigen Ausgang der Schlucht
 

Die kleine Bucht wird nach Norden umwandert. In dieser Richtung sind weitere fotogene Felsobjekte zu sehen. Um jene Skulpturen näher vor die Kameralinse zu bekommen, müssen die Besucher ein wenig im felsigen Wirrwarr umherkraxeln.
 

Bilder 21 und 22: die Nordseite der Bucht
 

Bild 23: die kleine Bucht von Norden gesehen

Auf dem weiteren Weg nach Norden, gelangen die Wanderer zur Bucht Cala di Mezzu. Auch dieser Meereseinschnitt ist eingerahmt von blanken Felsen. Dementsprechend findet man auch hier Felssäulen und Löcher in den Felsen vor. Wer von der am Anfang des Kapitels erwähnten Siedlung Funtanaccia nach Nordwesten wandert, erreicht die Bucht Cala di Mezzu auf direktem Weg.
 

Bild 24: die Bucht Cala die Mezzu
 

Bilder 25 und 26: fragile Konstruktionen und Löcher im Gestein
 

Bild 27: tiefe Auswaschungen
 

Ab der Bucht Cala di Mezzu erfolgt die weitere Route in nordwestliche Richtung. Eine Streckenführung unmittelbar entlang der Ostküste ist auf Grund der steilen Küstenbeschaffenheit nicht möglich. Das nächste Ziel ist der Leuchtturm Faro di Capo Testa. In unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen Leuchtturm steht das historische Gebäude des ersten Leuchtturms.


 

Bild 28:
zwei Leuchttürme Capo Testa

 

Bild 29: der historische Leuchtturm Capo Testa
 

Bild 30: der aktuelle Leuchtturm
 

Der aktuell aktive Leuchtturm ist von einem Zaun umgeben und kann nicht besucht werden. Dafür bietet die historische Anlage an der Position 41°14'37"N und 09°08'35"E schöne Ausblicke auf die nahe Küste.
 

Bilder 31 und 32: die Aussicht am historischen Leuchtturm Capo Testa
 

Der Rundkurs folgt ab den beiden Leuchttürmen dem nördlichen Küstenverlauf. In der Felsenwüste aus Granit wächst kaum eine Pflanze. Im steinernen Meer können Erwachsene oder Kinder nach Herzenslust zwischen den Felsen umherturnen. Kletterkünstler werden ihre Freude haben, Sonnenanbeter werden dies wegen eines fehlenden Sandstrandes nicht haben.


 

Bild 33:
eine Szene an der Nordküste

In der nordwestlichen Ecke der Halbinsel Capo Testa befindet sich eine Attraktion mit etwas Nervenkitzel. An der Koordinate 41°14'42"N und 09°08'38"E fällt ein hoher Granitfelsen mit zwei sonderbaren Höckern auf. Bei genauerem Hinsehen sieht man, dass die beiden Höcker gemauert sind. Nur wer neugierig ist, wird an der Basis des Felsens einen Aufstieg feststellen.


 

Bild 34:
ein Aussichtsfelsen

Der Steig auf den Aussichtsturm benötigt Trittsicherheit und ein wenig Schwindelfreiheit. Es gibt kein Geländer, das den Aufstieg sichert. Auf dem Aussichtsturm schützt ein massives Mauerwerk vor einem Absturz. Allerdings ist wenig Platz für Besucher. Insbesondere der Blick in Richtung der Leuchttürme ist beeindruckend.

 

 

Bild 35:
auf dem Aussichtsfelsen

 

Bild 36: die Aussicht im Süden
 

Der weitere Weg führt ab dem Aussichtsfelsen in östliche Richtung. Dabei wird die Bucht Cala Spinosa umwandert. Ein unscheinbarer Trampelpfad bringt die Wanderer zur Ostseite der Bucht Cala Spinosa. Der Abstieg erfolgt über einen "wilden" und engen Pfad ohne Stufen.

 


 

Bild 37:
die Ostseite der Cala Spinosa

Die Route zur Ostseite der Cala Spinosa erwies sich im Nachhinein als Umweg. Der GPS-Navigator zeigte zwar einen Track entlang der Nordküste. Aber ein von der Cala Spinosa weiterführender Gehweg war privat und leider verschlossen. Nur für Kletterfreunde lohnt sich die Strecke zur Ostseite der Bucht, weil dort viele Sportkletterer ihr Können an einer hohen Felswand zeigen.

 

Bild 38:
Sportkletterer im Fels

 

Bild 39: Sportkletterer in der Steilwand
 

Nach der Rückkehr zur Südseite der Bucht Cala Spinosa muss man die Zufahrtstraße SP90 zunächst nach Süden und dann nach Osten wandern. Erst an der Straße Via Cala Francese gibt es an der Position 41°14'42"N und 09°08'38"E einen Weg zur Nordküste. Im weiteren Verlauf entlang der nordwestlichen Küste der Halbinsel Capo Testa gibt es keine spektakulären Felsformationen.


 

Bild 40:
im Nordosten der Capo Testa

An der Ostseite der Halbinsel folgt der Streckenverlauf der Bucht Santa Reparata nach Süden. Hier sind die Felsen klein. Der Rundkurs endet an der Landzunge zwischen der Hauptinsel Sardinien und der Halbinsel Capu Testa. Je nachdem, wo man sein Auto abgestellt hat, kommt man (in diesem Fall) nach insgesamt 4½ Stunden und knapp über 10km wieder am Ausgangspunkt der Tour an.

 

Bild 41:
an der Ostseite der Halbinsel

 

 zur Website www.antonflegar.de

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